New York ist ein Schmelztiegel – und das auch im kulinarischen Sinne. Durch die Einflüsse zahlreicher Einwandererkulturen ist die Stadt am Hudson River nicht nur unangefochtene Königin des Fusion Foods, sondern gleichermaßen des sensationellen Street Foods. Ein kulinarischer Streifzug durch Big Apple.
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New Yorks Spezialität: die umtriebigen Food Trucks
Geheimtipps und Highlights gibt es so einige. Doch egal, ob mexikanische Tacos oder hausgemachte Falafel auf dem Speiseplan stehen: Viele große Namen in der New Yorker Street Food-Branche sind mit sogenannten Food Trucks unterwegs. Eine feste Adresse gibt es daher nicht immer, stattdessen kann man Routen und aktuelle Standorte der Trucks online abrufen. Einige folgen dabei einem festen Rhythmus (»Immer montags am Times Square«), bei anderen gibt es kein erkennbares Muster – wieder andere verfügen zusätzlich doch noch über ein Ladenlokal.
Mexikanisch: mal klassisch, mal exotisch
Der mexikanische Taco – eine Weizen- oder Maistortilla mit variierender, stets aber üppiger Füllung – ist aus der New Yorker Street Foodszene schon längst nicht mehr wegzudenken. Wer den Klassiker von seiner besten Seite kennenlernen möchte, sollte sich in Queens entlang der U-Bahn-Stationen der N- und Q-Linie umsehen: Dort sind die bevorzugten Standorte des Food Trucks »El Rey del Taco«. Die mexikanischen Leckereien gibt’s hier mit einer Vielzahl verschiedener Fleischsorten zur Auswahl.
Neue und unkonventionelle Wege geht man hingegen bei »Domo Taco«, dessen Food Trucks vor allem in Brooklyn zu finden sind, wo es auch ein Ladenlokal gibt (66 Willhoughby Street). Bei »Domo Taco« wird asiatisch-mexikanisches Fusion Food gereicht, beispielsweise Burritos mit Fisch-Tempura-Füllung oder Kimchi-Falafel-Quesadillas: eine Entdeckungsreise der besonderen Art.
Typisch New York: der Cronut, Verkaufsschlager aus Soho
Manhattan, genauer Soho, ist die Heimat einer pfiffigen Gebäckkreation. Der Cronut gilt vereinfacht gesagt als eine Kreuzung zwischen Croissant und Donut. Geschaffen hat ihn Dominique Ansel – die kreisrunden Cronuts gibt es täglich frisch in seiner Bäckerei (189 Spring Street). In Zucker gerollt, mit Sahnecreme gefüllt und glasiert wartet der Cronut zudem jeden Monat in einer anderen Geschmacksrichtung auf – etwa weiße Schokolade und Minze, Kirschblüte oder Litchi-Rosenmarmelade. Der Andrang auf das Kultgebäck ist übrigens so groß, dass maximal zwei Cronuts pro Person verkauft werden.
Ein Hauch von Orient: Fleisch im Fladenbrot
Es war im Jahr 1990, als drei ägyptische Einwanderer beschlossen, im Straßenverkauf Essen anzubieten, dessen Fleisch »halal« sein sollte. Das machte sie zu Pionieren in den Straßen New Yorks. Heute sind die »Halal Guys« eine feste Größe, an zahlreichen Standorten nicht nur in den USA kann man ihre Kreationen aus Hähnchen, Gyros oder Falafel in frischem Pitabrot oder auf Reis essen. Das Original gibt es aber nach wie vor im Herzen Manhattans auf der 53rd Street, oder auch einige Blöcke weiter in Richtung Broadway.
Bodenständiger Klassiker: der Hot Dog
Der Hot Dog gilt vielen als das US-amerikanische Street Food schlechthin. Und auch das lässt sich im heutigen New York noch immer vorzüglich schlemmen. Hot Dogs der ganz besonderen Art gibt’s dabei in Manhattans Upper East Side nahe des Central Parks: »The Mark Hot Dog Cart« wird von Sternekoch Jean-Georges Vongerichten geführt, die Hot Dogs gibt es mit Hähnchen- und Rindfleisch und Kimchi-Würzsauce.
Und wer danach noch immer Wursthunger verspürt, sucht weiter südlich auf der 54th Street den Straßenverkauf von »Hallo Berlin« auf: Hier geht’s im wahrsten Sinn des Wortes um die Wurst. Nach (vor allem deutschen) Automarken benannte Gerichte decken von Brat- bis Currywurst alles ab, was das wursthungrige Herz begehrt. Bei schlechtem Wetter ist der Stand zwar geschlossen – »Hallo Berlin« hat aber auch noch ein Ladenlokal in Manhattan.
Wem jetzt das Wasser im Mund zusammenläuft, der sollte sich einmal die aktuellen Last Minute Angebote anschauen. Spontan in den Flieger steigen, für ein richtig gutes Taco? Es hat schon schlechtere Gründe gegeben, New York zu besuchen. Das Street Food dieser Stadt ist weitaus mehr als eine nette Dreingabe beim Sightseeing – es ist selbst eine Attraktion, die jede Reise lohnt.