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Le Coucou – Französische Küche in SoHo

Das Le Coucou in SoHo ist derzeit einer der kulinarischen Hotspots in New York City. Die Auszeichnung zum „Best New Restaurant 2017“ in den USA dürfte den Hype um das klassisch-französische Fine Dining Restaurant nun noch verstärken. Warum es dort so gut ist, weiß nicht nur der Kuckuck!

Immer wieder hört man, das klassische Fine Dining-Konzept sei mehr und mehr auf dem Rückzug. Die Restaurant-Führer lockern zusehends ihre strengen Richtlinien hinsichtlich der Vergabe von Punkten und Sternen und die Gastronomen erzeugen lieber eine Wohlfühlatmosphäre, als bestimmte Kleiderordnungen für den Besuch in ihren Restaurants vorzugeben. Dass mit dem Le Coucou nun aber ein klassisches Fine Dining-Restaurant gerade mit dem in den USA äußerst bedeutsamen James Beard Award als „Best New Restaurant“ ausgezeichnet wurde, tut diesem Trend sicherlich keinen Abbruch und bedeutet auch nicht, dass man sich in dem französischen Gourmet-Restaurant in der Lafayette Street nicht wohlfühlt. Im Gegenteil: Spitzenkoch Daniel Rose, der bereits zwei Restaurants in Paris führt, und Gastronom Stephen Starr sorgen mit exzellenten Gerichten und schickem Ambiente dafür, dass man im Le Coucou eine anspruchsvolle Zeit verleben kann.

Das Menü im Le Coucou

So anspruchsvoll, dass die New York Times, genauer gesagt deren härtester Kritiker Pete Wells, auf Anhieb drei Sterne an das Le Coucou vergeben hat und ein Hohelied auf die „Old-School French Cuisine“ dort singt. Nur eine Frage der Zeit also, bis der Guide Michelin hier nachziehen wird. Ob mit einem oder gleich mit zwei Sternen, wie wir es nach unserem Besuch vermuten würden, bleibt abzuwarten. Dass diese zwei Sterne für das Team vor Ort um Küchenchef Justin Bogle aber gerechtfertigt wären, belegt schon das kleine Menü, das wir zum Lunch hatten. Je zwei Gänge zum Preis von 48 US-Dollar (ohne Steuer und Weinbegleitung) zuzüglich des Desserts, das extra ging.

Auf unserem Programm bei diesem sogenannten Pre Fixe-Lunch – bei dem man die Wahl zwischen sechs Vorspeisen und zehn Hauptgerichten hat – standen Austern, Sellerie Remoulade mit Apfel und Lachs, Tartare de boeuf sowie eine Crépinette aus Hühnchen und Fois Gras. Alle Gerichte fein und mit der typisch französischen Liebe zum Detail zubereitet. Die Apfelscheiben, die den Lachs und den leichten Selleriesalat inklusive Remouladendressing verbergen, hauchzart gehobelt. Das Rindertatar klassisch, allerdings in dicke Würfel geschnitten – die anfangs noch ein wenig einschüchtern, dann aber auf der Zunge zergehen. Die Austern ohnehin ein Gedicht und mit einer Seegras-Butter beträufelt und die Crépinette samt klassischer Sauce delikater, wie sie nicht sein könnte. Auch das Dessert, eine geröstete Birne, die auf kandierten Mandeln und mit Vanille-Eis gefüllt daherkommt und deren Haut eine seidenartige Konsistenz annimmt, erinnert an französische Küchenklassiker wie den berühmten „Pêche Haeberlin“ aus der Küche der „Auberge de l´Ill“.

„Poireaux“ (©Corry Arnold)

Der Weg des Daniel Rose

Sogar die Menükarte ist hier französisch gehalten (mit englischen Untertiteln) und betrachtet man den kulinarischen Weg, den Chef Daniel Rose bis hierhin zurücklegte, wird klar, warum die französische Küche im „Le Coucou“ so tonangebend ist. Nachdem Rose aus dem einfachen Grund, dass er gerne aß, mit dem Kochen begonnen hatte, ließ er sich nach der Schule zunächst auf allerhand anderweitige Abenteuer ein. So studierte er zeitweise Alt-Griechisch, plante einen Kajak-Trip von Texas nach Guatemala und versuchte sogar, sich der französischen Fremdenlegion anzuschließen. Während seines Studiums an der American University of Paris entdeckte er schließlich seine Liebe zur französischen Küche und wechselte zum renommierten Institute Paul Bocuse nach Lyon, um dort die Grundtechniken eben dieser Küche zu erlernen. Nach weiteren Stationen in Spitzenrestaurants in Frankreich und Belgien eröffnete Rose im Jahr 2006 sein eigenes Restaurant „Spring“ in Paris. 2015 folgte mit dem „La Bourse et La Vie“ sein zweites dort und 2016 mit dem New Yorker Le Coucou nun sein drittes, das er gemeinsam mit dem geschäftstüchtigen Gastronomen Stephen Starr betreibt.

Le Coucou

Kulinarischer Hotspot mit stilvoller Eleganz

Alles in allem ist es nicht verwunderlich, dass man das Le Coucou derzeit von allen Seiten empfohlen bekommt und es scheint jetzt schon klar, dass dies kein kurzer Hype ist, der bald wieder vorüber ist. Der James Beard Award 2017 kommt schließlich nicht von ungefähr. Wider Erwarten geht es im „Le Coucou“ auch gar nicht so streng oder angsteinflößend steif zu, wie man das von einem klassischen, französischen Restaurant womöglich erwartet. Dazu tragen sicherlich die unverputzten Wände genauso bei, wie die zum Gastraum hin offene Küche, die freizügiger kaum sein könnte. Die Gerichte aus dieser Küche sind weder optisch noch geschmacklich überkandidelt und auch der tagsüber lichtdurchflutete Raum sorgt für ein freundliches Ambiente. Durchgehend wird die Szenerie von einer stilvollen Eleganz beherrscht, die einladend wirkt und Appetit auf mehr macht. Also, ab zum Kuckuck mit euch!

Die Gerichte im Le Coucou

Huîtres tièdes, beurre aux algues (warmed oysters, seaweed butter)

Céleri rémoulade (celery root, apple, smoked salmon, walnuts)

Tartare de bœuf (traditional condiments, horseradish, pommes frites)

Crépinette de volaille au foie gras et fruits d’hiver (chicken and foie gras, roasted pineapple, pommes purée)

Roasted pear, vanilla ice cream, candied almonds

Hier findet ihr das Le Coucou

www.lecoucou.com

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