„Ich erstelle keine Restaurants, sondern schaffe Erfahrungen“, sagt Yossi Eliyahoo, Gründer und Mitinhaber der ENTOURAGE GROUP. Das Hospitality-Unternehmen ist bekannt für die Entwicklung international anerkannter Food- und Beverage-Konzepte auf der ganzen Welt und betreibt auch die IZAKAYA Restaurants in Hamburg und München. Als echter New York-Fan hat der Niederländer auch einige Tipps für den Big Apple parat.
Fotos: ©Helene Wiesenhaan (Titelbild) und Derk Hoberg
New Food City: Yossi, Sie sind erfolgreicher Gastronom und Unternehmer, entwickeln ein innovatives Konzept wie jene des IZAKAYA, vom The Butcher oder des MOMO nach dem nächsten. Woher kommt diese Leidenschaft für die Gastronomie und was ist Ihr Erfolgsrezept?
Yossi Eliyahoo: Da bin ich früh hineingewachsen, für mich war das ein ganz natürlicher Prozess. Um mir mein Taschengeld zu verdienen, habe ich schon als Jugendlicher in verschiedenen Bars und Küchen gearbeitet. Es war abwechslungsreich und ich kam mit vielen verschiedenen Menschen in Kontakt. Ein Bürojob hätte auch gar nicht zu meinem Charakter gepasst. Im Laufe der Zeit habe ich viel dazu gelernt, immer mehr Verantwortung übernommen und schließlich begonnen, eigene Läden aufzumachen. Ein Erfolgsrezept habe ich nicht direkt, als kreativer Konzeptentwickler stelle ich mir die Orte vor, die ich entwerfe, bevor sie tatsächlich existieren. Ich schaffe immer Orte, die zu den Einheimischen passen, aber versuche, ihnen gleichzeitig etwas Neues anzubieten. Ich liebe es, etwas von den Wurzeln zu entwickeln und auf jedes winzige Detail zu achten. Jeder Aspekt muss von derselben Sprache erfasst werden und ich möchte Erfahrungen schaffen, nicht einfach nur Restaurants eröffnen.
Das IZAKAYA in München
Auch New York ist ein Ort der Kreativität, auch in kulinarischer Hinsicht. Was verbindet Sie mit der Stadt?
Ich habe einige Jahre in New York gelebt, um 1991 herum. Die Stadt ist mein Lieblingsort und ich bin heutzutage mindestens zweimal im Jahr drüben. Ich liebe es einfach, in New York unterwegs zu sein. Das Straßenbild, das Nightlife, die Hotels, all das fasziniert mich – New York ist wirklich einzigartig. Ich bin generell ein Stadtmensch, lebe gerne in der Mitte von allem, mag den kosmopolitischen Aspekt, die Internationalität. Wo sonst als in New York findet man mehr davon? Jeder Einwanderer hat etwas auf die New Yorker Inseln mitgebracht. Vor allem landestypisches Essen. Chinesisch, jüdisch, russisch, es gibt fantastische Pizzerien alle paar Meter – ich denke, so gute Pizza bekommt man selbst in Italien nicht überall. Und sogar das Street Food, ist besser und vielleicht sogar gesünder als anderswo, da die Konkurrenz so groß ist.
Was macht New York für Sie als Gastronom so besonders?
Ich mag die Authentizität New Yorks, die sich auch im kulinarischen Bereich widerspiegelt. Die kleinen Restaurants, die es schon ewig gibt, die Tradition haben, in denen man die Geschichte richtiggehend spüren kann. Ich mag zum Beispiel das „La Esquina“ sehr, ein kleines mexikanisches Restaurant. Als ich dort zum ersten Mal hineinkam, musste ich sofort lächeln. Und als ich rausging, lächelte ich immer noch. Es ist ein Speak Easy-Restaurant, den Flüsterkneipen aus der Prohibitionszeit nachempfunden. Man geht zunächst durch eine Taco Bar in der ganz einfache aber gute mexikanische Gerichte serviert werden. Durch dessen Küche geht es nach unten ins richtige Restaurant, das ist schon sehr cool. Das Essen ist so gut, dass ich jedes Mal dort hingehe, wenn ich in New York bin. Es gibt aber auch tolle Italiener, zum Beispiel das „Carbone“ im West Village, das ich nur empfehlen kann. Und in New York findet man Dinge, die man sonst nur noch selten findet. Jüdische Delis zum Beispiel. Oder Läden, die sich komplett spezialisiert haben, zum Beispiel nur Suppe oder Spare Ribs anbieten. Ich bin großer Freund davon, sich zu spezialisieren. Das hebt die Qualität und man weiß, wo man hingehen muss, um das beste hiervon und das leckerste davon zu bekommen.
Wäre es für Sie interessant, selbst ein Restaurant in New York zu eröffnen?
Ein Restaurant möchte ich dort vorerst nicht eröffnen, dazu bin ich noch nicht bereit. Sehen Sie, wir sind mit unseren Restaurants in Europa so erfolgreich, weil uns hier so intensiv darum kümmern können und sehr viel Arbeit investieren. Würde ich in New York jetzt etwas eröffnen, würde ich meine Familie nur selten sehen, weil ich ständig vor Ort sein wollte. Wäre das nicht so, hätte ich andererseits keine Kontrolle über das, was in New York passiert. Es ist schon schwer genug, dort überhaupt etwas in guter Lage zu eröffnen. Noch schwerer aber ist es, am Big Apple etwas auf Dauer am Laufen zu halten – die Konkurrenz dort ist größer als anderswo und schläft wirklich nie.
Über die THE ENTOURAGE GROUP
Die ENTOURAGE GROUP ist ein einzigartiges Hospitality-Unternehmen, bekannt für die Entwicklung international anerkannter Food- und Beverage-Konzepte auf der ganzen Welt. Ihr breites Spektrum an Fachkenntnissen wurde ausgiebig durch jahrelanges Hospitality-Management, Betriebsabläufe und die Kreation von erstklassigen kulinarischen Erlebnissen kultiviert. Eigentümer und Gründer Yossi Eliyahoo und Liran Wizman inspirieren gemeinsam mit Geschäftsführerin Stephanie Pearson THE ENTOURAGE GROUP, um kontinuierlich einen neuen Standard für moderne Gastlichkeit zu setzen. Das aktuelle Portfolio umfasst MOMO, IZAKAYA (Amsterdam, Hamburg, Ibiza und München), THE BUTCHER (vier Standorte in Amsterdam), THE BUTCHER Berlin, THE BUTCHER Ibiza und THE BUTCHER auf Rädern, SHIRKHAN, MR PORTER, THE DUCHESS und MAD FOX Club Amsterdam. Die nächsten Restaurants sind IZAKAYA Mailand und THE DUCHESS Mailand. Aufgrund des Erfolgs der Gruppe wurde der Gründer Yossi Eliyahoo bei den renommierten Entrée Hospitality Awards 2015 als „Hospitality Entrepreneur des Jahres“ ausgezeichnet.