Omakase – die japanische Tradition, dem Koch zu überlassen, was er serviert. Gerade mächtig im Kommen in New York.
Alle Bilder: ©Daniel Krieger / Sushi Nakazawa
„Lass uns doch zum Omakase treffen heute Abend.“ Ein Satz, den man immer öfter am Big Apple hört und der durchaus dazu führen kann, ganz neue Erfahrungen in Sachen Sushi zu machen. Omakase bedeutet auf Japanisch nämlich so viel wie: „Ich überlasse es dir!“ Im übertragenen Sinn jedoch: „Ich vertraue dem Koch!“ Und in genau diesem Satz steckt auch schon alles, was man wissen muss. Es bleibt dem Küchenchef überlassen, was er einem zubereitet.
Zumeist dreht es sich bei Omakase um Sushi-Restaurants. Dadurch, dass man dem Sushi-Meister überlässt, was er einem serviert – es ist davon auszugehen, dass er euch seine eindrucksvollsten Gerichte präsentieren will – kommt man in den Genuss von mehr als nur Nigiri, Maki oder California Roll. Beim Omakase lernt man eine neue Art des Sushi kennen, die man so vielleicht gar nicht probiert hätte – Seeigel, Seegurke, lebende Garnele und Qualle inklusive.
Omakase – Essen mit Überraschungsfaktor
In Japan hat Omakase eine lange Tradition. Sushi-Meister wie Jiro Ono („Sukiyabashi Jiro“, Tokio) bereiten ihren Gästen dort direkt vor ihren Augen jeweils frisches Sushi in Perfektion und in allen Varianten zu. In New York funktioniert das natürlich ähnlich. Natürlich hat ein solches Menü auch seinen Preis. Ab 80 US-Dollar aufwärts pro Person sollte man schon einplanen. Den sind viele New Yorker aber bereit zu zahlen. Zumindest dann, wenn sie dafür eine neuartige und authentische Erfahrung machen dürfen und auch noch das Beste vom Besten bekommen.
Omakase Restaurants in New York
80 US-Dollar (ohne Steuer) ist auch der Preis für das „Einsteiger-Omakase“ im „Kosaka“ im West Village. Chef Yoshihiko Kousaka bereitet dafür sieben Sushi-Stücke plus eine Toro Roll zu. Für 145 US-Dollar bekommt man dann schon 15 bis 18 Gänge. Ähnliche Preise ruft das „Shuko“ in der Nähe des Union Square auf, in dem mehr und mehr Promis gesichtet werden und dem die New York Times ganz offiziell das Attribut „cool“ verleiht.
Sushi Nakazawa
Das am besten bewertete Restaurant, das Omakase anbietet, ist ohne Zweifel das „Sushi Nakazawa“. Mit den Restaurants „Del Posto“, „Eleven Madison Park“, „Jean-Georges“ und „Le Bernardin“ gehört es zu den wenigen, die sich eine Vier-Sterne-Review der New York Times zu Buche schreiben können. Chef Daisuke Nakazawa zelebriert dort im West Village mit seinem Team die 20 bis 25 Gänge – und das zu einem, gemessen an der hohen Bewertung, relativ günstigen Preis zwischen 120 und 150 US-Dollar.
Sushi Nakazawa – Besitzer Alessandro Borgognone (li) und Chef Daisuke Nakazawa[/caption]
Hier noch ein paar Tipps für ein gelungenes Omakase
1. Geht nur in Restaurants, die gut bewertet sind und von denen man weiß, dass sie gute und frische Zutaten verwenden
2. Setzt euch in die Nähe des Chefs. Gibt es eine Theke, hinter der die einzelnen Speisen zubereitet werden, ist das der Platz der Wahl.
3. Scheut kein Risiko, denn gegessen wird das, was kommt. Wenn ihr viele Lebensmittel nicht mögt und nicht gerne neue Dinge probiert, solltet ihr kein Omakase machen. Genauso wenig, wenn ihr gegen bestimmte Lebensmittel allergisch seid.
Wenn ihr euch dann voll und ganz auf das japanische Sushi-Roulette einlassen könnt, dann steht einem gelungen Omakase nichts mehr im Wege.
Hier findet ihr das Sushi Nakazawa