NIX mag sich für deutsche Ohren nach nicht allzu viel anhören. Wovon man sich aber nicht täuschen lassen sollte, denn im NIX wird in gemütlichem Ambiente auf hohem Niveau vegetarisch gekocht – seit dieser Woche sogar mit Michelin Stern!
Ein neues vegetarisches Restaurant in New York: John Frasers NIX
Die Erwartungen waren hoch, als das NIX im Frühjahr 2016 eröffnete. Die Lage ist zwar alles andere als spektakulär – der University Place ist eher als ein Ausgehviertel für Studenten der nahegelegenen NYU bekannt – und auch von außen sieht der kleine, beinahe unscheinbare Laden sicher nicht nach ganz großem Kino aus. Gespannt durfte man aber dennoch sein, schließlich ist das NIX das neue Baby von John Fraser, der zuvor schon im Dovetail und Narcissa auf Sterneniveau gekocht hatte. Und so war im NIX vom ersten Tag an auch alles andere als nix los. Ein Umstand, an dem sich auch in naher Zukunft nichts ändern wird, schließlich hat das NIX in dieser Woche seinen ersten Michelin Stern verliehen bekommen. War es schon zuvor als bestes vegetarisches Restaurant in New York im Gespräch, wird es von nun an ganz sicher noch schwerer, eine der begehrten Reservierungen zu bekommen. Gut also, dass wir das NIX schon vor drei Wochen besucht haben.
Wer sich heute noch immer ein wenig vor einem Besuch in einem Sterne-Restaurant fürchtet, dem sei das NIX ans Herz gelegt. Hier gibt es keine gestärkten Tischdecken, kein Silberbesteck oder steife Ober, die einen von oben herab anschauen. Vielmehr geht es betont lässig zu. Es ist laut, zugleich aber auch warm und einladend. Hier trägt keiner Hemd oder gar Jackett weil man es muss, vielmehr kommt man so, wie man halt gerade aussieht und sich wohlfühlt. Denn im NIX geht es nicht primär um das Ambiente, sondern um das Essen. Und das ist vorzüglich.
Essen wie bei Muttern: „family style“
Im NIX gibt es kein fixes Menu, sondern verschiedene Gerichte, die alle im „family style“ serviert werden. Also quasi wie zuhause bei Muttern, das Gericht wird auf den Tisch gestellt und dann nimmt sich jeder so viel, wie er mag oder wie er ergattern kann. Unterteilt ist die Karte in drei Kategorien: „First order“, „lighter“ und „bolder“. Wobei „lighter“ und „bolder“ nicht Vor- und Hauptspeise unterscheiden, vielmehr beziehen sich diese Kategorien auf die Intensität der Gerichte und Zutaten.
Im weiteren Verlauf folgten Kartoffelgnocchi mit Knollensellerie, Maronen und Trüffel, ein ganzer Maitake Pilz mit Füllung und Trüffelbutter sowie natürlich auch eines der „signature dishes“ des NIX, nämlich „Shitake cacio e pepe“. Ziemlich viele Pilze, wie wir während des Menüs dann festgestellt haben. Weil aber alles so gut schmeckt, ist auch das kein Problem. Ein Problem hat nur der, der nicht aufgepasst und zuviel geredet hat. Demjenigen wurde am Ende auch der letzte Leckerbissen vor der Nase weggeklaut – ganz so, wie es man es von zuhause beim dortigen „family style“ gewohnt ist.
Zufriedene Gäste am Ende eines vergnüglichen Abends im NIX/caption]
Wer Lust auf vegetarische Küche auf gehobenem Niveau in entspannter Atmosphäre in New York hat, dem sei das NIX wärmstens empfohlen. Falls man den in der Zukunft noch eine Reservierung bekommt. Denn wer im NIX nix findet, dem ist auch nicht mehr zu helfen!