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Kolumbianisches Street Food in New York

Arepas kommen in Kolumbien zu jeder Tages- und Nachtzeit auf den Teller. Vor einigen Jahren haben sich zwei Kolumbianerinnen daran gemacht, die Maismehlfladen auch in New York salonfähig zu machen. Mit Erfolg!

Viviana Lewis und Nena Sierra leben in New York den Amerikanischen Traum. Erfolgreich produzieren und vertreiben die beiden Kolumbianerinnen ein typisches Produkt aus ihrer Heimat in New York City: Arepas. Ganz so typisch sind die Arepas der beiden dann aber doch nicht, handelt es sich dabei doch normalerweise um eher trockene Maismehlfladen, die in Kolumbien als Beilage zu fast allen Mahlzeiten gegessen werden. Lewis und Sierra stellen ihre Arepas hingegen einerseits ausschließlich aus gesunden und biologisch produzierten Zutaten wie Vollkornmehl und Quinoa her. Zum anderen hatte Viviana Lewis die gewinnbringende Idee, die Arepas mit leckeren, frischen Zutaten wie Rucola, Pilzen, Käse, Rindfleisch oder Garnelen zu belegen und mit Soßen wie Chipotle Mayonnaise und Chimmichurri zu garnieren. So wurden die runden Beilagen-Teiglinge in der Welthauptstadt des Street Food zum vollwertigen Hauptgericht, über das bereits mehrere US-TV-Sender und zahlreiche weitere Medien berichteten.

In unserem Video seht ihr, wie eine „typische“ New Yorker Arepa zubereitet wird

Palenque home made Colombian Food

Die Revolution der Arepas nahm in New York ihren Lauf: „Ich habe anfangs zu Hause gekocht und die Leute kamen, um bei mir zu essen. Das sprach sich herum und bald schon habe ich mein Essen mit dem Fahrrad ausgeliefert. Ab 2008 hatte ich sogar ein kleines Catering-Unternehmen. Ich habe immer von einem eigenen Restaurant geträumt, um den New Yorkern meine Art der kolumbianischen Küche schmackhaft zu machen“, sagt Viviana Lewis, die seit 10 Jahren in den USA lebt.

Ihre Freundin und heutige Geschäftspartnerin, Nena Sierra, war schon 1999 nach New York gekommen. Zunächst nur, um ein Filmstudium an der NYU im Herzen Manhattans zu absolvieren. Nach drei Jahren Uni blieb sie einfach dort. Kennengelernt hatten sich beide schon während eines früheren Studiums in Kolumbiens Hauptstadt Bogotá. In New York kreuzten sich die Wege der beiden abermals und gemeinsam entwickelten sie die Idee, anstelle eines mit hohen Fixkosten verbundenen Restaurants einen kleinen Laster zur rollenden Kantine umzubauen – zu einem der beliebten New Yorker Food Trucks.

Nena Sierra (li) und Viviana Lewis
Nena Sierra (li) und Viviana Lewis

Mit ein wenig finanzieller Unterstützung ihrer Familien, damit sie sich den Laster überhaupt erst kaufen konnten, gingen sie das Risiko ein und gründeten 2011 das Unternehmen „Palenque home made Colombian Food inc“. Der Anfang war gemacht, jedoch hieß es tagtäglich, sich mit dem Food Truck gegen jede Menge Konkurrenz durchzusetzen, erklärt Nena Sierra: „Man musste morgens um drei einen Stellplatz zwischen den Bürotürmen in Midtown gefunden haben, wo bereits unzählige andere Food Trucks standen. Das war ein täglicher Kampf, der mit zusätzlichen Widrigkeiten wie Wind und Wetter und den hohen Parkgebühren verbunden war.“

Arepas made in Brooklyn

Dennoch schätzten die beiden Freundinnen ihre Chancen in New York besser ein als in Kolumbien, mit einem solchen Geschäft erfolgreich zu sein: „Wenn man in New York wirklich arbeiten will, dann findet man Arbeit. Und wenn man hier etwas aufbauen will, geht das leichter als in Kolumbien. Aber auch der Amerikanische Traum ist nicht mehr das, was er mal war. Schließlich kommen so viele Menschen genau deswegen hierher. Die Konkurrenz ist hart.“, sagt Nena Sierra. Doch der Plan der beiden ging auf. Sie fanden weitere Verkaufswege, expandierten, eröffneten verschiedene Verkaufsstände und trennten sich in der Folge wieder von ihrem kraftraubenden Lastwagengeschäft.

palenque

„Inzwischen sind wir mit unseren Ständen an mehreren Orten in New York vertreten. Ganzjährig bei verschiedenen Food-Festivals in der Stadt“, sagt Nena Sierra. In den Sommermonaten verkaufen sie die appetitlichen Arepas auch am Strand von Rockaway Beach, den bereits die Punk-Band Ramones in einem ihrer Songs huldigte. „Das Geschäft dort läuft spitze. Scheint die Sonne, verkaufen wir mehrere hundert Arepas an einem Wochenend-Tag“, fügt Nena Sierra noch hinzu. Genau wie samstags und sonntags in Brooklyn, wo sie ihre Arepas beim bekannten Smorgasburg Food Market an die New Yorker und die zahlreichen Touristen bringen.

Dort, unweit der Manhattan Bridge, stellen die beiden ihre besonderen Arepas derzeit noch zu Hause und in Handarbeit her, bevor sie an den einzelnen Standorten mit den guten Zutaten veredelt und serviert werden. Mehrfach betonen beide, wie wichtig ihnen dabei die Qualität ihrer Produkte ist: „Wir verwenden ausschließlich frische, gesunde Zutaten mit Bio-Qualität und bieten auch glutenfreie und vegetarische Arepas an. Wenn man dann noch weiß, wie man die Produkte bestmöglich verarbeitet, kann eigentlich nichts mehr schief gehen. Und auf diese Qualität legen auch unsere Kunden wert. Das ist der allgemeine Trend in New York und unsere Philosophie“, sagt Viviana Lewis abschließend.

Eine Philosophie die funktioniert, schließlich hat es ein Rezept der beiden sogar schon in ein Kochbuch geschafft – hier haben wir es für euch notiert.

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