Das Le Bernardin gehört zu den besten Adressen in New York City. Das auf feinste Fischgerichte spezialisierte Restaurant ist eines von nur fünf, die die New York Times mit vier Sternen bewertet. Wir haben dem Gourmettempel von Chef Eric Ripert einen Besuch abgestattet.
Der deutsche Spitzenkoch Tim Raue hat uns das Le Bernardin wärmstens empfohlen. Es sei sein Lieblingsrestaurant in New York. Eric Riperts Gourmettempel „vereint auf entspannte Art und Weise Business mit sehr gutem Essen“, sagte der Kreuzberger in unserem Gespräch Anfang dieses Jahres. Dabei hätte es Raues Empfehlung gar nicht bedurft, der gute Ruf eilt dem Le Bernardin seit Jahren in großen Schritten voraus und ein Essen dort sollte ohnehin zum Repertoire kulinarisch versierter New York-Besucher gehören.
Drei Sterne vom Guide Michelin (seit 2005) und vier Sterne von der New York Times sprechen eine eindeutige Sprache, wenn es um eine realitätsnahe Einschätzung des Restaurants in Midtown Manhattan geht. Nicht umsonst gilt das Le Bernardin als eines der besten Restaurants der Welt, gerade wenn es um Fisch und Meeresfrüchte geht. Aktuell landete es mit Platz 24 wieder auf der Liste der „World´s 50 Best Restaurants“. In New York selbst konnte nur das Eleven Madison Park von Drei-Sterne-Koch Daniel Humm mit dem dritten Platz eine bessere Platzierung erreichen.
Eric Ripert – Die Seele des Le Bernardin
Der in Südfrankreich geborene Eric Ripert hat 1994 das Ruder im Le Bernardin übernommen. Bereits ein Jahr später und im Alter von gerade einmal 29 Jahren zeichnete ihn die New York Times mit den begehrten vier Sternen aus. Seither und in insgesamt fünf Reviews des renommierten Blatts wurde dem Le Bernardin diese Ehre zuteil – so lange und so häufig wie keinem anderen Restaurant.
Der praktizierende Buddhist Ripert hatte die klassische Französische Küche Anfang der 1980er Jahre unter anderem bei Jahrhundertkoch Joël Robuchon erlernt und lebt seit 1989 in die USA. Inzwischen hat Ripert zahlreiche Koch- und Lesebücher veröffentlicht und ist durch verschiedene TV-Auftritte auch einem größeren Publikum bekannt. Eine Bekanntheit, die er auch dazu nutzt, sich für verschiedene wohltätige Organisationen zu engagieren. Unter anderem für die Tibet-Hilfe und als Vorsitzender von City Harvest, einer Organisation ähnlich den Tafeln hierzulande, die Lebensmittel vor dem Müll rettet und sie Bedürftigen zur Verfügung stellt.
Essen im Le Bernardin – How much is the Fish?
Die Karte des Le Bernardin bietet verschiedene Menüs mit variablen Gerichten. Das günstigste Menü gibt es mittags in der Lounge für 49 US-Dollar (plus Steuer, drei Gänge zur Auswahl). Das teuerste, das sogenannte Chef´s Tasting Menu, kostet 215 US-Dollar, für die man acht Gänge geboten bekommt. Sechs davon sind Fisch und Meeresfrüchte sowie zwei Desserts. Die Menüs sind dabei unterteilt in die Oberbegriffe „almost raw“, „barely touched“ und „lightly cooked“ und sie verbinden französische Küche mit asiatischen Einflüssen.
Einen großen Pluspunkt sammelt das Le Bernardin schon vor dem Essen. Der Service ist perfekt, angenehm entspannt und höflich. Man fühlt sich rundum wohl und willkommen im Le Bernardin und das Handeln der Protagonisten im Gastraum wirkt im Gegensatz zu vielen anderen Fine Dining Restaurants keinesfalls aufgesetzt. Die Gerichte selbst werden auf einheitlichen Tellern serviert, was eine wohltuende Abwechslung in der heutigen Welt der gehobenen Küche darstellt, in der ja auf allem serviert wird, was nicht bei drei auf den Bäumen ist – manchmal sogar auf Baumrinde.
Im Le Bernardin konzentriert man sich auf das Wesentliche. Das äußert sich auch in dem, was letztlich auf dem Teller landet. Feine, klassische Küche, die das Produkt und nicht das Drumherum in den Mittelpunkt hebt. Egal ob Hummer-Suppe, Hamachi mit Gurke, pochierter Rochen oder Lachs mit Spargel, Ripert schafft es, den jeweiligen Hauptdarsteller auf dem Teller in all seinen Vorzügen zu fördern. Zum Dessert trumpft Pastry Chef Thomas Raquel auf und sorgt für einen gelungenen Abschluss eines kulinarischen Erlebnisses, das das Le Bernardin zuverlässig zu bieten in der Lage ist.
Hier findet ihr das Le Bernardin