Gut, dass PriaVanda Chouhan nicht auf ihren Vater gehört hat. Schließlich behauptete dieser gegenüber seinem zukünftigen Schwiegersohn, dass seine Tochter überhaupt nicht kochen könne. Was PriaVanda zum Glück nicht abgehalten hat, mit dem Desi Galli einen der am besten laufenden Läden in Curry Hill zu eröffnen, in dem sie nun ihr beliebtes indisches Street Food verkauft.
Curry Hill – so bezeichnet man die Gegend in Murray Hill, Ecke East 28th Street und Lexington Avenue – besteht aus kaum mehr als zwei, drei Blocks. Und doch findet sich hier alles, was das an der indischen Küche interessierte Herz begehrt. Eine Vielzahl an Restaurants, welche die verschiedenen indischen Regionalküchen repräsentieren, natürlich die beliebten all-you-can-eat Buffets und viele kleinere Läden mit schnellen Happen für auf die Hand. Und, natürlich nicht zu vergessen, das Kalyustan, New Yorks bestsortiertem und interessantestem Laden für alles, was mit Gewürzen und exotischen Zutaten zu tun hat. Und wer nach dem Einkauf im Kalyustan Hunger bekommen hat, was bei mir eigentlich immer der Fall ist, für den bietet sich PriaVanda Chouhan`s Desi Galli an, in dem die Highlights des indischen Street Foods serviert werden.
Indisches Street Food wie zuhause
PriaVanda Chouhan ist, wie eingangs erwähnt, keine ausgebildete Köchin. Vielmehr hatte sie es zunächst so gar nicht mit dem Kochen, bis sie gemeinsam mit ihrem Ehemann nach New York zog. Das mag sich verrückt anhören, denn schließlich gibt es hier nun wirklich alles zu essen, aber die Beiden begannen schon bald ihre Lieblingsfamilienrezepte zu vermissen. Und so verwandelte PriaVanda ihre eigene Küche in eine Testküche, in der sie jeden Tag aufs Neue experimentierte, bis sie schließlich die Familienrezepte beider Familien perfekt beherrschte. Mehr noch, begann sie doch, diese mit einem leichteren, moderneren und auch gesünderen Touch zu versehen, ohne dabei auf authentischen Geschmack zu verzichten. Und weil das so gut schmeckt, eröffnete sie kurzerhand das Desi Galli.
Die besten indischen Sandwichs der Stadt
Und dies mit Erfolg, denn das Desi Galli gilt mittlerweile längst nicht mehr als Geheimtip. Vielmehr wird es mit schöner Regelmäßigkeit als eines der Lieblingsrestaurants in Curry Hill erwähnt, und das „Paneer Tikki“ öfter mal als bestes indisches Sandwich in New York. Außerdem stehen noch Samosas, die fantastischen Siders, Chaats und eben Kati Rolls auf der Karte. Kati Rolls sind gefüllte Wraps und aus irgendeinem Grund bleibe ich immer wieder bei ihnen hängen. Vermutlich weil sie so gut schmecken. Wie die mit Kichererbsen und Kartoffeln gefüllte Kati Roll, die hier zusammen mit einem Samosa als Lunchspecial serviert wird. Gut gewürzt und lecker, dabei aber nicht zu scharf. Und wem das zu lasch schmeckt, der kann sich dann ja an der scharfen Koriandersoße probieren. Zubereitet wird das alles an der offenen Küche, die quasi den gesamten Eingangsbereich einnimmt, denn im Desi Galli wird alles frisch gekocht – nichts kommt aus der Mikrowelle oder einer Fertigpackung, und all das vor den Augen der immer hungriger werdenden Kundschaft. Diese ist zahlreich, vor allem die take-out Kunden geben sich die Klinke in die Hand. Bleibt man aber, dann kann man sein Essen im gemütlichen Kellerraum zu sich nehmen, der für ein Hole-in-the-wall geradezu edel und komfortabel mit roten Wänden und Kunst and der Wand eingerichtet ist.
Auch deshalb kommt man auch immer wieder gerne, um das indische Street Food zu genießen und freut sich dabei einfach nur, dass PriaVanda ihrem Vater bewiesen hat, dass sie sehr wohl kochen kann.