Rick und Michael Mast sind Chocolatiers aus Überzeugung. In ihrer Mast Brothers Chocolate Factory in Brooklyn fertigen und verpacken die beiden alle ihre Schokoladen-Tafeln per Hand.
Rote Rauschebärte sind ihr Markenzeichen. Einer trägt eine Hornbrille. Die Mast Brothers gehen ohne Zweifel als Vorzeige-Hipster durch. Kein Wunder, möchte man sagen, stammen die beiden doch aus Brooklyn – der New Yorker Borough kann getrost als die heimliche Hauptstadt aller Hipster bezeichnet werden. Aber die Mast Brothers haben noch mehr zu bieten, gehören sie doch zu den sogenannten Foodies. Jenem Menschenschlag, der gutes Essen liebt und wissen will, woher es kommt, was darin steckt und wie man es zubereitet. So entstand auch ihre Idee, beste Schokolade aus handverlesenen Bio- und Fair-Trade-Kakaobohnen herzustellen, von der sie seit 2007 nicht mehr abrücken.
Mit ihrem Konzept erfüllten sich Rick (39) und Michael Mast (37) nicht nur den Kindheitstraum von der eigenen Schokoladenfabrik à la Willy Wonka. Ihr eigener Anspruch und ihre Neugier machte aus den beiden Schokoladenkünstler par excellence und sie verbinden die traditionelle Schokoladenherstellung von damals mit neuen, ausgefallenen Rezepturen. Schokokreationen mit Zutaten wie Meersalz oder Pfeffer, Ziegenmilch oder Olivenöl und nicht zuletzt auch geräucherte oder mit Kräutern angereicherte Schokolade zeugen von ihrer Kreativität.
Dabei ist es nicht immer leicht, als Bruderpaar ein gemeinsames Geschäft zu führen, wissen die beiden zu berichten: „Es gibt sicherlich keinen auf der Welt, mit dem man härter kämpft als mit seinem Bruder. Aber es gibt auch keinen, für den man härter kämpft als seinen Bruder“, beschreibt Rick, der mit der Hornbrille, einen der wesentlichen Erfolgsfaktoren von Mast Brothers.
Handarbeit als Prämisse
Die weiteren sind Perfektion, Nachhaltigkeit und die absolute Liebe zu echter Handarbeit. Sie bestimmen die Arbeit von Rick und Michael, die bewusst nur in kleinen Mengen und ohne Zusatzstoffe wie Kokosbutter, Pflanzenöl und Konservierungsstoffe produzieren. Weg von Massenproduktion, hin zu unglaublich viel Liebe zum Detail, so das Motto der Brüder, deren Geschäft in Brooklyns Szeneviertel Williamsburg nicht zu verfehlen ist. Sind die Türen des schlicht und elegant gehaltenen Ladens geöffnet, riecht man den Duft der gerösteten Kakaobohnen die ganze Straße hinunter.
Dort in der Nachbarschaft finden sich weitere kleine Unternehmen, die wieder vermehrt auf traditionelles Handwerk setzen und damit offene Türen bei den Mast Brothers einrennen. So wie der Buchbinder um die Ecke, der die Verpackungen der Schokolade für die Brüder ebenfalls in Handarbeit und mit alter Druckerpresse druckt. Die individuellen Muster, die die Verpackungen schmücken, stammen dabei aus der Ideenküche der Masts. Die Designs der aktuellen Schokoladen-Kollektion von 2016 wird beispielsweise von abstrakten geometrischen Formen und Mustern bestimmt, die sich an Skulpturen und Architektur der 1970er und -80er Jahre anlehnen.
Schokolade für Spitzenköche
Der hohe Qualitätsanspruch der Mast Brothers an sich und ihre Schokolade hat sich schnell in der Gastro-Szene herumgesprochen und inzwischen setzen zahlreiche der besten Köche der Welt auf die Produkte der beiden Brooklyner. Alleine in New York verwenden Kochgrößen wie Eric Ripert, Thomas Keller oder Daniel Humm die Schokolade der beiden zur Veredelung ihrer Speisen und preisen sie in ihren Kochbüchern an.
Mast Brothers Schokolade kaufen
Mast Brothers hat inzwischen Geschäfte in Brooklyn, London und Los Angeles, wo man auch an Schoko-Workshops teilnehmen kann. Wer die aufwendig produzierte Mast-Brothers-Schokolade aber auch hierzulande probieren möchte, kann die begehrten Tafeln im Internet erstehen. Der Online-Shop der Mast Brothers verschickt in die ganze Welt.
Am hipsten wäre es dann aber doch, wenn ihr Rick und Michael Mast direkt in ihrem Laden in Brooklyn besuchen würdet.