In ihrem Restaurant „The Maiden Lane“ im East Village servieren Nialls Fallon und Gareth Maccubbin Delikatessen aus der Dose. Auf den Teller kommt edler Dosenfisch, ins Glas guter Wein und oft genug geht es in ihrem Laden zu, wie in der Sardinendose.
Was im Jahr 2013 mit einer Mischung aus Platzmangel und Einfallsreichtum begann, hat sich aufgrund der qualitativ hochwertigen Produkte schnell in New York herumgesprochen. Erntete das „The Maiden Lane“ anfangs noch Hohn und Spott, gehört es heute zu den angesagten Adressen im East Village und gilt als Trendsetter für Metropolen weltweit. Spott gab es für das Essen aus der Konserve: Serviert werden Kabeljau-Leber, Jakobsmuscheln und auch Oktopus aus der Dose, mit ein paar Beilagen garniert und meist auch mit einem guten Glas Wein dazu.
Auf diese ungewöhnliche Idee kamen Fallon (re. i. Bild) und Maccubbin, als sie die Bar 2013 übernahmen und ihren Gästen eben auch einige kleine Gerichte anbieten wollten. Da nur bedingt Platz für eine gut ausgestattete Küche samt Kühlraum vorhanden war, kam ihre Rettung gewissermaßen aus der Dose. Auf ihren Reisen nach Südeuropa hatten beide die besten Dosenfische und Meeresfrüchte kennengelernt und so entschlossen sie sich, diese nun zu importieren und mit Salat oder einfach nur mit Baguette zu servieren.
Der Hype um die Konserve – Jahrgangssardinen aus der Dose
Mit herkömmlichen Thunfisch aus der Dose hat das wenig zu tun. Vielmehr handelt es sich um echte Schmankerl, eingelegt in bestes Olivenöl, wegen denen auch immer mehr New Yorker Küchenchefs bei den beiden zum Essen vorbeischauen. Da sie nicht wie herkömmlich eingedoster Fisch in der Dose gekocht, sondern zuvor zubereitet werden und dann erst in die Dose kommen, verfügen ihre Produkte über einen äußerst aromatischen Geschmack.
Ein Trend, der rasch voranschreitet: In Metropolen weltweit eröffnen Bars nach diesem Schema und es wird sogar mit Jahrgangssardinen mit eigens illustrierten Deckeln gehandelt – streng limitiert, versteht sich. Während sie in der Dose ziehen die eingedosten Meeresfrüchte zusätzlich durch, gewinnen dadurch an Aroma und sind dennoch gut konserviert – ganz ohne Kühlraum.
An der Bar oder online: Fischkonserven im The Maiden Lane
Um die 50 verschiedene Dosen stehen auf der Karte des „The Maiden Lane“, preislich zwischen 9 und 55 (!) US-Dollar angesiedelt. Unumstrittener Bestseller ist die Kabeljau-Leber, aber auch in Paprika-Öl gelagerter Oktopus geht weg wie warme Semmel. Und die Zeichen stehen auf Expansion: Da das Geschäft so gut läuft, haben die beiden inzwischen auch in der neu eröffneten Food Hall „UrbanSpace Vanderbuilt“ einen kleinen Laden und auch im Internet vertreiben die beiden ihre überwiegend aus Spanien, Portugal und Frankreich stammenden Konserven bereits. Hier lohnt es sich, öfter mal vorbeizuschauen. Viele der Produkte sind nämlich allzu oft vergriffen – die Spötter haben sich vom Geschmack der Konserven offenbar überzeugen lassen.
Hier findet ihr das Maiden Lane