Jean-Georges Vongerichten gilt als Perfektionist und als einer der geschäftstüchtigsten Gastronomen weltweit. In zahlreichen Metropolen betreibt der Spitzenkoch inzwischen seine Restaurants. Allen voran in New York City, wo er elf Betriebe bewirtschaftet. Wir haben seinem Prunkstück Jean-Georges am Columbus Circle einen Besuch abgestattet.
Dass der Laden läuft, davon kann man sich bereits nach dem Empfang an der Bar überzeugen. Auch dieser vorgelagerte und insgesamt etwas lockerere Bereich des Jean-Georges ist an diesem Mittag wieder einmal voll besetzt. Der verheißungsvolle Blick, der sich uns währenddessen in die offene Küche und auf das bietet, was die Kellner dort heraustragen, weckt die Vorfreude auf das Menü des im Elsass geborenen Spitzenkochs.
Jean-Georges ist das Juwel im Food Empire
Immerhin ist das Jean-Georges hier im Trump Hotel am Central Park das Juwel in Vongerichtens Food-Empire. Dieses umfasst insgesamt 32 Betriebe und reicht von Las Vegas über Chicago, Manhattan, die Bahamas, Paris, Dubai und Shanghai bis nach Tokio. Drei Sterne vom Guide Michelin, eine Vier-Sterne-Bewertung der New York Times und unzählige weitere Auszeichnungen hat Vongerichten hier schon eingeheimst. Klar, dass Chef Jean-Georges auch im Salzburger Konzeptrestaurant Ikarus bereits sein Gastspiel gab, in dem sich die besten Köche der Welt die Klinke in die Hand geben.
Seit 1997 bereits betreibt Vongerichten das elegante aber dennoch intime Restaurant Jean-Georges und kocht dort klassisch-französische Küche. Von der Pike auf gelernt hat er diese bei Paul Haeberlin und dem großen Paul Bocuse. Beste Voraussetzungen, um „Amerikas Antwort auf die Nouvelle Cuisine“ zu kreieren (Mario Batali), einige Kochbuch-Klassiker auf den Markt zu werfen und mehrere Jahrzehnte Gastro-Geschichte in der Metropole zu schreiben – nicht die einfachste Aufgabe in einer kulinarischen Hochburg wie New York City. Sein Signature Dish sind die grünen Spargel mit Morcheln und Sauce Hollandaise. Aufgrund ihres Erfolgs zieren sie seit Eröffnung vor bald zwanzig Jahren die Sommer-Speisekarte. Der Meister selbst erklärt sich den Erfolg dieses Gerichts mit der Sehnsucht der New Yorker nach etwas frischem und grünem nach einem langen, kalten Winter.
Das Menü im Jean-Georges
Berühmt ist Vongerichten auch für seinen flüssig-warmen Schokokuchen der auch uns zum Dessert erwartet. Bis wir in den Genuss kommen, erfreuen uns zuvor aber drei weitere Gänge plus der obligatorische Gruß aus der Küche vorneweg – der aus Tomate (tomatiger kann eine Tomate kaum schmecken), Melone und Radieschen besteht. In der weiteren Folge werden ein Jakobsmuschel-Carpaccio, mit Speck ummantelte Riesengarnelen und gerösteter Seehecht mit Pickles im Steinpilzsud serviert. Handwerklich ohnehin alles einwandfrei und man beginnt zu verstehen, warum die New York Times schon so manch Hohelied auf das Jean-Georges veröffentlicht hat und es eines von nur fünf Restaurants ist, die das renommierte Blatt mit vier Sternen bewertet.
Dabei können Gäste des Jean-Georges immer unter verschiedenen Menü-Variationen wählen. Die Preisspanne (für Menüs) bewegt sich dabei von über 250 Dollar für spezielle Feiertagsmenüs über 138 Dollar für ein dreigängiges Dinner und 58 Dollar für das Pendant zum Lunch. Die Untergrenze bildet das sogenannte Lunch-Tasting (Pre Fixe), bei dem man drei Gänge für 38 Dollar bekommt. Wohlgemerkt: alles ohne Mehrwertsteuer, Getränke und Trinkgeld. Einzelne Gänge lassen sich gegen Aufpreis ohne weiteres hinzubestellen.
Dann ist es endlich soweit, das Dessert steht an und der melted chocolate cake hält, was Volksmund verspricht. Im Dreierpack, mit Vanilla Bean-Eiscreme und Schokoladen-Praliné mit ein wenig Bling Bling in Form von Blattgold obendrauf, rundet er den gelungen Restaurantbesuch ab.
Hier findet ihr das Jean-Georges: