Früher galt Fisch als „Arme Leute essen“. Meerestiere wurden vor allem dann verzehrt, wenn kein Geld für Fleisch da war. Heute hat sich das Ansehen von Fisch in der modernen Küche geändert. Wer ein gutes Stück Fisch essen möchte, muss dafür mitunter tiefer in die Tasche greifen als für ein Stück Fleisch. Nicht nur geschmacklich ist Fisch ein vielfältiges Lebensmittel, das sich in allerlei Gestaltungsfacetten auf den Tisch bringen lässt. Im Fisch steckt auch gesundheitliche Power, die einen zweiten Blick wert ist.
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Fisch ist nicht gleich Fisch – das Stäbchen ist Fast Food
Wer nun glaubt, zweimal pro Woche frittierte Fischblöcke in Form von Stäbchen decken den Bedarf an gesundheitsfördernden Eigenschaften, ist im Irrtum. Vor allem frischer Fisch ist dafür bekannt, seine Benefits auch wirklich auszuspielen.
Wird er in Blöcken zusammengefügt, paniert und frittiert, verliert der Fisch wertvolle Eigenschaften, während sich die Panade mit ungesunden Transfettsäuren vollsaugt. Gedünstet, auf der eigenen Haut gebraten oder gegrillt ist frischer Fisch ein Genuss, der dann wirklich Vorteile haben kann. Er kann pur, mit exotischen Früchten wie Datteln oder auch mal traditionell mit Kartoffelsalat serviert werden.
Fisch enthält Omega-3-Fettsäuren
Ein entscheidendes Argument für den regelmäßigen Konsum von Fisch sind die enthaltenen Omega-3-Fettsäuren. Dabei handelt es sich um mehrfach ungesättigte Fettsäuren, die der Körper selbst nicht herstellt. Sie tragen bei regelmäßigem Verzehr zum Schutz von Herz und Gefäßen bei, außerdem können sie den Cholesterinspiegel senken und Entzündungen beeinflussen. Besonders reich an Omega-3 sind Fettfische wie Lachs und Makrele, aber auch Hering.
Als hochwertige Eiweißquelle ist Fisch ein Muss
Fisch ist nicht nur wegen seiner Fettsäuren interessant, sondern auch als Eiweißlieferant. Proteine sind essenziell für den Aufbau und die Regeneration von Muskeln, Haut und Organen.
Im Vergleich zu Fleisch bietet Fisch ein besonders günstiges Aminosäurenprofil und wird vom Körper leicht verwertet. Für Sportler und alle, die auf eine ausgewogene Ernährung achten, ist Fisch daher ein wichtiger Bestandteil des Speiseplans.
Das Eiweiß aus Fisch sättigt gut, ohne schwer im Magen zu liegen, und unterstützt den Körper bei zahlreichen Stoffwechselvorgängen.
Fettreiche Fischarten gehören zu den wenigen Vitamin-D-Lieferanten
Vitamin D ist in der Ernährung nur schwer zu decken. Die Haut produziert es zwar unter Sonneneinstrahlung, doch besonders in den Wintermonaten reicht diese Quelle oft nicht aus. Fettreiche Fische wie Lachs oder Hering gehören zu den wenigen Lebensmitteln, die relevante Mengen Vitamin D liefern.
Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Knochengesundheit und unterstützen das Immunsystem. In Regionen mit wenig Sonnenlicht war Fisch daher schon immer eine wertvolle Ergänzung des Speiseplans.
Fisch ist leicht verdaulich und belastet Magen und Darm nicht
Neben den wertvollen Inhaltsstoffen überzeugt Fisch durch seine gute Bekömmlichkeit. Das Eiweiß wird besonders leicht aufgespalten und belastet Magen und Darm deutlich weniger als manche Fleischsorten. Für Menschen mit empfindlicher Verdauung oder nach Krankheiten ist Fisch deshalb eine ideale Alternative. Gedünstet oder leicht gegrillt bleibt er bekömmlich, liefert Energie und wichtige Nährstoffe, ohne den Körper zu überlasten.
Fischöl soll in der Lage sein, Entzündungen zu lindern
Fischöl wird in Form von Kapseln oder als Nahrungsergänzung angeboten. Es enthält konzentrierte Omega-3-Fettsäuren und soll entzündungshemmend wirken. Verschiedene Studien deuten darauf hin, dass Fischöl Beschwerden bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen lindern kann. Dazu gehören Gelenkprobleme oder entzündliche Prozesse im Herz-Kreislauf-System.
Fischöl ersetzt allerdings keine gesunde Ernährung und bietet sich vor allem für jene Menschen an, die dem Genuss von frischem Fisch nichts abgewinnen können.
Wer gerne Fisch isst, sollte immer das Naturprodukt bevorzugen. Nur dort ist wirklich Fisch drin, der seine gesunden Nährwerte für Körper und Geist vollständig ausspielen kann. Dabei darf es zwischen den einzelnen Fischsorten gern zu regelmäßigen Wechseln kommen. Mal Seelachs, mal Kabeljau und zwischendurch Hering sorgen für Abwechslung und eine optimale Versorgung.